Ich konnte damals, 1943, als das Leben immer schwieriger und härter wurde, wahrhaftig nicht über Unterbeschäftigung klagen. An manchen Tagen war ich fast pausenlos tätig. Vormittags Probe bis 13 Uhr, Nachmittags Mitwirkung bei einem Konzert oder bei einer Rundfunkaufnahme, abends „Bohème“, „Zauberflöte“ oder „Verkaufte Braut“. Man war ausgelastet und schonte sich nicht. Immer häufiger kam es auch – meist an den Wochenenden – zu Mitwirkungen bei den KdF – („Kraft durch Freude“) Konzerten. Berufungen, denen man sich kaum entziehen konnte. Obwohl das Reisen immer schwieriger wurde, waren wir viel unterwegs, meist mit gemischten Programmen. Je kleiner der Ort, desto bunter die Mischung. Mitunter mussten wir in primitiven, eiskalten Sälen auftreten – im Wintermantel.